Märchenecke by Jellybone

Klappe die erste – Fallensteller

 

Es war eine ruhige Nacht auf See als sich zwei Schiffe der Rächer ihren Weg durch das weite Meere bahnten. Ihr Ziel sowie ihre Route war mehr zufällig gewählt als fest vorbestimmt, als sie am Horizont fremde Segel entdeckten.

 

Ohne ihre Besatzung auf Gefechtsstation zu rufen fuhren sie näher an das fremde Schiff heran. Aus der Nähe konnten sie erkennen um wenn es sich dabei handelt und drehten bei. Nicht dass sie die Angst packte, aber das Schiff, welches sie getroffen hatten gehört zu einer anderen berüchtigten Piratenbande, die nicht gerade für ihre Intelligenz oder Piratenehre bekannt war.

 

Und so kam es wie es kommen musste, die Nacht wurde erhellt von dem Mündungsfeuer der Kanonen des anderen Schiffes, nur warum oder wieso wollte das eine Schiff einen Kampf? Alleine gegen zwei der Bauart gleichen Schiffe?

 

Und bevor die beiden Kapitäne die Falle erkannten schnappte sie zu. Drei weitere Schiffe dieser ehrlosen Piraten, welche sich wohl in der Nähe versteckten griffen in den Kampf mit ein. Und obwohl die Chancen auf einen Sieg für unsere Schiffe schlecht waren kämpften sie bis zu letzt, und erst als sie nicht mehr anders konnten und auch beim Gegner schwere Schäden verursacht hatten, zogen sie sich aus dem Kampf zurück.

 

Es war ein Kampf ohne klaren Sieger, aber mit großen Verlusten auf beiden Seiten.

 

Wieder zurück im Geheimen Hafen der Rächer, machten die Kapitäne sofort Meldung an das Oberhaupt und erfuhren von weitern Gefechten die an diesem Tag stattfanden. Einige mit einem schlechten Ausgang für uns andere mit einem großen Sieg für die Rächer.

 

Gab es da eine neue Partei, welche die Rächer vernichten wollte? Waren das nur Zufälle?

Egal ob Absicht oder Zufall, eins bleibt sicher, diese Vorfälle werden nicht vergessen!!!!

 

Klappe die zweite – Der Fluch der Händler

 

Die Tage der Rächer wurden ruhiger, ihre Fahrten verliefen ohne große Probleme und so beschlossen einige Kapitäne, sich in einer nahe gelegenen Stadt unter das Volk zu mischen. Sie genossen die Zeit, wo sie mal nicht raus fuhren um zu kämpfen.

Am späten Abend kehrten die Kapitäne in der kleinen Kneipe „Old Jim“ am Hafen ein um noch einen  Nachttrunk zu sich zu nehmen. Am Nachbartisch saßen einige Händler und durch ihre aufgebrachten Stimmen bekamen auch unsere Kapitäne von dem Gespräch einen großen Teil mit.

Sie unterhielten sich über ständige Angriffe verschiedener kleiner Piratenbanden, und dass wenn es so weitergeht die Stadt hier dem Untergang geweiht sei. Die Namen waren den Kapitänen sehr gut bekannt, aber das sie jetzt den Handelsverkehr zum erliegen brachten war ihnen neu. Ohne das Gespräch der Händler bis zum Schluss mit zu verfolgen, machten sich die Kapitäne zu ihren Schiffen auf.

Die Lage erforderte sofortiges Handeln, und um alle Rächer zu benachrichtigen war nicht genug Zeit. So sahen sich die vier Kapitäne gezwungen mit den vorhandenen Mitteln zu agieren.

Nicht lange nach dem Ablegen der Schiffe sahen sie auch schon die ersten Angriffe auf Handelsschiffe. Die Piratenbande hatte für jedes ihrer Schiffe den gleichen Namen, nur ohne Kennzeichnung einer Zusammengehörigkeit. Das einzige was man berichten konnte war, das sie mal mit einem bis hin zu drei Segeln gesichtet wurden.

Als die Rächer ihre Jagd eröffneten, hätten sie sich den schnellen Erfolg wohl nie träumen lassen, aber ihre Strategie ging auf. zwei trieben die Banden, und die anderen zwei schossen die Schiffe in kleine Stücke. Die weit reichenden Kanonen und die gut ausgebildete Besatzung sorgten für ein schnelles Ende der Kämpfe.

Mit nur leichten Schäden, aber mit dem guten Gefühl, dass dieses Seegebiet erstmal wieder sicher ist, nahmen sie Kurs auf ihren Unterschlupf.

Und noch heute erzählt man sich die Geschichte, wie ein paar Händler in einer Kneipe die Piratenbande durch einen Fluch vertrieben hat, und auch wenn keiner was anderes weis, so waren doch die Rächer die stillen Helden.

 

Klappe die dritte – Tage der Begegnungen

 

Es war ein ganz besonderer Tag, als sich eines morgens der Anführer einer anderen Gilde zu den Rächern begab.

Die Gerüchte waren also wahr, es gab noch eine Partei die für die gleichen Ziele wie die Rächer kämpfte. Wie von den Rächern selber, gab es auch von dieser Gilde nur Gerüchte. Sie seien ein Schatten und der Tod persönlich, wenn einer von ihnen in Gefahr war.

Da sich beide Seiten auf den Meeren nie begegnet waren gab es viel zu berichten, und je länger das Gespräch dauerte desto vertrauter wurden sie. So war es auch kein Wunder, dass sich beide Seiten für ein Bündnis entschieden.

Die Unterschriften auf dem Bündnisvertrag waren noch nicht mal ganz trocken, als sich beide Anführer und ihre Gefolgsleute zu den Schiffen begaben. Noch nie hatte man so viele Schiffe auf einem Fleck gesehen, die Kampfkraft war gewaltig. Jedem war klar, das Ziel für Gerechtigkeit und Frieden auf den Weltmeeren zu sorgen, war wieder ein großes Stück näher gekommen.

Sogar als die Flotte der neuen Bündnispartner beidrehte, konnte man noch gut die Jubelschreie der Besatzungen hören.

Natürlich blieb diese Bündnis nicht geheim, nein das wollte auch keiner. Es sollte jeder wissen, dass diejenigen, welche sich dem Morden, Rauben und grundlosen Versenken anderer Schiffe schuldig gemacht hatten, von heute an noch schlechter sich verstecken konnten.

Durch dieses Bündnis gestärkt, verdoppelten die Rächer ihre Suche nach weiteren Gilden welche sich den gleichen Zielen verschrieben haben wie wir.

Klappe die vierte – Gefährliche Alleingänge

 

Eigentlich war nichts besonders daran, dass die große Versammlungshalle morgens leer war, nur dem Beiratsmitglied fiel doch etwas ungewöhnliches ins Auge.

Auf dem Runden Tisch mitten im Raum, lagen die Berichte aus den weiter entfernten Seegebieten, welche naturgemäß am Vortag nicht besprochen werden konnten. Der Kapitän las sich die Berichte durch und bekam mehr als nur ein komisches Gefühl in der Magengegend.

In dem Bericht stand, dass die Schiffe mit den schwarzen Segeln wieder gesichtet worden waren. Bei den letzten Kämpfen mit diesen Schiffen hätte man fast denken können sie seien unsinkbar. Die Anzahl an Geschossen die verbraucht wurden konnte hinterher nie einer glauben.

Seltsam war dazu noch, dass dies Berichte auf dem Platz des Oberhauptes lagen, wo sonst immer Ordnung herrschte. Sofort schickte das Beiratsmitglied seine Leute aus um festzustellen ob das Oberhaupt noch irgendwo im geheimen Unterschlupf der Rächer zu finden sei, aber als berichtet wurde das sein Schiff am frühen morgen abgelegt hatte, war klar wohin er gefahren sein musste.

Ohne lang zu überlegen rief auch dieser Kapitän sein Besatzung an Bord und ließ nachdem er sich den genauen Kurs seines Oberhaupts im Hafen hat geben lassen, die Segel setzen, direkt mit Kurs in das weit entfernte und für seine Gefährlichkeit bekannte Seegebiet.

Die Fahrt dauerte mehrere Tage und führte vorbei an Eisbedeckten Inseln, bis hin zu wunderschönen grünen Landschaften. Endlich angekommen im Seegebiet, wurde das Schiff des Oberhauptes auch schnell gefunden, und wie es nicht anders sein konnte stand er im Gefecht mit zwei anderen Schiffen. Was fast amüsant mit anzusehen wie die beiden deutlich kleineren Schiffe versuchten das ständig umherkreuzende Schiff des Anführers zu treffen und dabei selber mehrere schwere Salven an Kanonenkugeln einstecken mussten.

Um den Anführer der Rächer etwas zu entlasten fuhr der Kapitän auf das zweite Schiff zu und eröffnete das Feuer. Nach einem kurzen und heftigen Kampf, aber mit zwei klaren Siegern endete das Gefecht und die beiden kleinen Piratenschiffe sanken auf den Grund des Meeres.

Diese Atempause nutzen beide Schiffe um ihre geringen Schäden zu reparieren und sich über das bereits geschehene auszutauschen.

Gerade als die Reparaturen abgeschlossen waren, tauchte es auf, ein Schiff von oben bis unten nur schwarz die Segel zerfetzt und doch sehr schnell. Jetzt war von den Kapitänen schnelles Handeln gefragt, aber ihre Erfahrung im Kampf machte sich hier sehr schnell bezahlt. Beide Kapitäne eröffneten das Feuer und brachten das feindliche Schiff zum stehen.

Salve für Salve schlug auf dem feindlichen Schiff ein und zerlegten es, wenn auch nur sehr langsam in kleine Stücke. Auch wenn es mit einem Sieg endete, war die Gefahr zu jeder Minute des Kampfes gegeben, denn einmal den Kanonen des feindlichen Schiffes zu nahe gekommen, verursachten auch diese große Löcher in jedem Rumpf.


Ohne es gleich zu bemerken näherten sich drei weiter Schiffe der Piratenbande, welche vorher schon eine Niederlage hinnehmen musste. Dies wurde dann aber auch gefährlich, denn sie begaben sich jeweils auf eine Position von der aus sie das Schiff des Oberhauptes schwer beschädigten. Aber auch diese Situation, ging gut für die Rächer aus. Einmal mehr konnten sie ihre im Kampf gewonnene Erfahrung unter Beweis stellen.

Nachdem denn doch dieses Seegebiet erstmal wieder etwas friedlicher war, nahm das Oberhaupt Kurs auf seine Heimat, wo er selber noch dringende Angelegenheiten zu regeln hatte.

Aber als ob es sich herumgesprochen hatte, kam ein weiteres Schiff der Rächer, und für diese Aufgabe mit eins der besten. Dieses Schiff gehörte dem dritten kampferprobten Kapitän der Rächer, der wohl nach dem Oberhaupt die meister Erfahrung im Kampf hatte. Etwas überraschend war aber seine Frau mit ihrem Schiff nicht dabei, was selten war.

Nun machten sich die beiden Kapitäne auf und durchkreuzten noch etwas diese Region. Sie mussten auch nicht lange suchen und die ersten Piratenbanden standen vor ihren Geschützen. Bei zwei Gefechten jedoch, mischte sich ein anderes Schiff mit ein und versenkte jeweils ein Schiff welches, ehe es kurz vor dem Sinken war. Es war keine Hilfe für die Rächer da, ein Schiff war bereits am sinken, was nicht weiter beschossen wurde, damit sich die Besatzungen noch retten konnten. Dieses Ehrlose verhalten wollten die beiden Kapitäne nicht hinnehmen und verfolgten das fremde Schiff.

Sie fanden es auch, als es gerade dabei war wieder ein anderes Schiff ehrlos zu versenken. In Reichweite und damit beschäftigt die wenigen Überlebenden dieses feigen Angriffs einzusammeln, eröffnete das fremde Schiff auch das Feuer auf einen der beiden Kapitäne. Beide erkannten sofort die Lage und schossen zurück. Immer weiter näherten sich die Schiffe, einige Kanonenkugel durchschlugen sogar gleich das ganze Schiff. Der fremde Kapitän erkannte, dass es für ihn hier keinen Sieg zu holen gab und versuchte zu fliehen, aber vergebens.

Das Schiff des einen Kapitäns gehörte zu den schnellsten der gesamten Flotte und so gab es dann auch kein Entkommen. Dicht genug dran bewaffnete sich jeder mit Säbeln und Pistolen, denn um diesem schmutzigen Treiben ein für alle mal ein Ende zu setzen musste ein Exempel statuiert werden.
Nachdem das fremde Schiff unter hohen Verlusten geentert worden war, drehten die Schiffe der Rächer bei. Anders als erwartet eröffnete das fremde Schiff aber erneut das Feuer, welches sogleich auch beantwortet wurde.

Mit einer gewaltigen Explosion wurde das fremde Schiff in zwei Teile gerissen und die wenigen Überlebenden des Entermanövers dem Meer preisgegeben. Es versuchte keiner die Schiffe der Rächer zu erreichen sondern sie schwammen alle an das nicht weit entfernte Festland.

Nun konnten aber beide Schiffe der Rächer ihre Schäden nicht mehr selber reparieren und setzten Kurs auf ihren Heimathafen.

Dort angekommen wartete auch gleich schon die nächste Überraschung auf sie.
Der Versammlungsraum war mit der Hälfte aller Kapitäne gefüllt und alle berichteten von wiederholten und nicht provozierten Angriffen auf Schiffe. Natürlich wurden dadurch die Berichte über die erfolgten Siege zur Nebensache. Es schien als ob jemand einen Krieg mit den Rächern wollte, denn es waren nicht nur vereinzelte angriffe, sondern sehr gezielte Aktionen.

Jeder im Raum wusste was das zu bedeuten hatte: JAGD, VERGELTUNG, RACHE all diese Worte konnte man doch sehr gut heraushören. Und auch wenn die Rächer keinen Krieg beginnen wollten, war jedem klar, dass unsere Rache schnell und unerbittlich sein würde.

 

Klappe die fünfte – Ehekrisen und ihre Auswirkungen aufs Geschäft

 

Die Gelegenheit mal in die eigene Kneipe zu gehen, kam für die Rächer selten genug vor und so war es  wieder an der Zeit sich bei „Old Jim“ blicken zu lassen. Die drei Kapitäne, welche sich auf den Weg zur Kneipe machten kamen nicht drum herum ihre Blicke auf den Hafen und die Werft zu werfen. Dort standen zwei Schiffe die sehr stark beschädigt waren.

 

Ohne sich groß was dabei zu denken setzten sie ihren Weg zur Kneipe fort, mussten aber dort angekommen, sehen wie „Old Jim“ kopfschüttelnd vor der Tür saß und aus der Kneipe ein Heidenlärm ertönte. Als sich die drei Kapitäne erkundigten was da los sein, kam eine Antwort, die  keiner so von unserem „Old Jim“ erwartet hatte:

 

 „Ehekrisen sind ein zweischneidiges Schwert – finden sie in der Kneipe statt sind sie schlecht fürs Geschäft und die Einrichtung, laufen sie hingegen zu Hause ab sind sie gut fürs Geschäft, dann kommen die Leute hinterher in die Kneipe um sich zu besaufen“.

 

Unser Ehepaar hatte wohl eine kleine Meinungsverschiedenheit zu klären die damit anfing, dass sie  zuerst versucht hatten sich gegenseitig auf hoher See zu versenken und dass dies nun wohl in der Kneipe seinen Fortgang nahm. Zum Glück waren bei „Old Jim“ keine Schusswaffen erlaubt, aber Teller, Tassen und Krüge wurden auch zu gefährlichen Geschossen, wenn die beiden sich in einem „Gespräch“ befanden.

 

Nach einiger Zeit, wollte dann doch unser Barmann wissen was die Kapitäne zu ihm getrieben hätte.

 

Er wusste schon gar nicht mehr, dass er es war der die drei, sowie jeden anderen Kapitän auf ihre Piratenprüfungen schickte. Und eigentlich wollten die drei nur ihren Erfolg bekannt geben und ihren Namen oder besser gesagt den des zu Prüfenden an der Tafel der Rekorde sehen.

 

Als sich „Old Jim“ wieder daran erinnerte, zog er auch seine Uhr aus der Tasche und gestand tatsächlich eine neue Bestzeit ein. Er müsste nur warten bis sich die beiden Verliebten etwas beruhigt haben, da er an seiner Gesundheit doch stark hing, außerdem müsse er noch aufräumen, aber dann sollte es kein Problem darstellen die Tafel der Rekorde auf den neusten Stand zu bringen.

 

Er gratulierte noch allen zu der bestandenen Prüfung und merkte an, dass es aber noch einige weitere Kapitäne gab die schneller gewesen waren und das alleine geschafft hätten.

 

Natürlich konnte man das schwer glauben, aber der alte Jim war keiner der sich etwas ausdenkt und übertrieben wiedergab, für ihn waren die anderen Kapitäne von Neptun persönlich begleitet worden, anderes konnte er sich das auch nicht erklären.

 

Nach gut zwei Stunden war es dann auch mal in der Kneipe leise geworden, sogar so leise das man von außen nichts mehr hörte.

 

Ganz vorsichtig öffnete „Old Jim“ die Tür, und es bot sich ein gewohntes Bild. Die beiden lagen sich verliebt in den Armen, die Uniformen mehr zerstört als alles andere, aber überglücklich.

 

Was unser Barmann als erstes machte war ein Schild zu schreiben:

„WEGEN DRINGENDEN REPARATURARBEITEN FÜR  2 WOCHEN GESCHLOSSEN“

 

So gingen alle dann nach dem Aufräumen glücklich ins Bett, auch wenn es diesmal keinen Rum mehr für die Nacht gab.

 

Klappe die sechste – Unerwartete Kampfhandlungen

 

Nur langsam kam der Kapitän am Strand wieder zu sich, rings um ihn herum lagen noch einige Stücke Holz die er deutlich seinem Schiff zuordnen konnte.

 

Was war passiert? Die große Beule am Kopf und die Tatsache das außer ihm noch einige andere seiner Mannschaft auf der Insel hier gestrandet waren erinnerten ihn sofort an das vor kurzem stattgefundene Gefecht.

 

Angefangen hatte es mit einer ganz normalen Kontrollfahrt in den Gewässern, wo sie schon vor kurzem die Schiffe mit den schwarzen Segeln gejagt hatten. Gerade als der Kapitän mit drei weiteren Schiffen, eins dieser Schiffe jagte trafen sie auf eine andere Gilde, zumindest auf eins ihrer Schiffe.

 

Als es endlich geschafft war dem verfolgten Schiff die Segel zu zerschießen und es somit nur noch im Wasser trieb, waren es die zwei schnellsten Schiffe der Rächer, welche als erstes das Feuer eröffneten. Das fremde Gildenschiff eröffnete ebenfalls das Feuer und erweckte den Anschein, den Rächern helfen zu wollen. Das fremde Gildenschiff blieb aber nicht lange alleine und die weiteren Schiffe der Rächer waren noch ein paar Seemeilen weg. Es machte sich Unbehagen breit bei den zwei Schiffen der Rächer.

 

Was hatten die anderen vor, wieso schoss nur ein Schiff der vier auf das Gildenlose?

 

Zum Glück traf für unsere Kapitäne die erste Verstärkung ein und bezog Stellung. Noch ehe sie erfuhren ob die anderen Gildenschiffe Freund oder Feind waren, schlugen die ersten Salven bei den Rächern ein. Gleich alle vier Schiffe deckten das Schiff unseres Anführers ein, was dazu führte, dass er trotz heftiger Gegenwehr sank.

 

Unbemerkt von den Feindlichen Schiffen traf das vierte Schiff der Rächer ein und deckte seinerseits die feindlichen Schiffe mit Geschossen ein. Angefüllt mit dem Gedanken an Vergeltung und voller Zorn, versenkten sie das erste Feindschiff mit vereintem Feuer.

 

Drei zu drei Schiffe, und der Kampf nahm kein Ende. Bei einem weiten heftigen Angriff der Rächer, sank ein weiteres Schiff auf jeder Seite. Die beiden übrig gebliebenen Schiffe auf beiden Seiten schenkten sich nichts und obwohl die meisten Kapitäne mit diesen schweren Schäden schon längst das Weite gesucht hätten, kämpften die Rächer weiter. Hier und heute gab es nur eins Siegen oder Sterben.

 

Kamen sich die Schiffe einmal zu nahe schossen sie auch beim Entern immer weiter auf den Feind.

 

Selbst unter schwerem Feuer stehend, konzentrierten die Rächer ihr Feuer auf das noch am besten erhaltende Feindschiff. Die schweren Kanonen lieferten aber den schnellen Sieg. So war es nur noch ein feindliches Schiff und das versuchte mit dem Untergang seines Begleitschiffes zu fliehen. Doch Flucht oder Gnade wollten und konnten die Rächer nicht gewähren.

 

Schwer angeschlagen verfolgten sie das Schiff und stellten es auch. Der letzte Kampf, war wohl mit der heftigste, aber auch hier machten sich die bessere Besatzung und die besseren Kanonen der Rächer bezahlt.

 

Dann endlich war es vorbei, alle vier feindlichen Schiffe wurden versenkt, aber leider auch zwei der Rächer. Die beiden verbliebenen Kapitäne machten sich auf die gesunkenen Schiffe zu bergen.

 

Auf ihrem Weg sammelten sie Überlebende der Rächer ein, unter ihnen auch die Ehefrau von einem der anderen Kapitäne. Beide Schiffe konnten geborgen werden und wurden schwimmfähig gemacht. Es wollte trotz des witzigen Anblicks, wie der eine Kapitän seine Frau auf ihrem Schiff abschleppte, keine gute Stimmung aufkommen. Es waren einfach zu viele die heute hier ihr Leben gelassen hatten und das für nichts und wieder nichts.

 

Die Stimmung besserte sich erst als man an einer kleinen Insel die Besatzung und das Oberhaupt der Rächer fand und ihm mitteilen konnte, dass sein Schiff zwar schwer beschädigt ist aber schwimmt.

 

Auf dem Weg zum geheimen Hafen, wurde an allen Ecken repariert, so dass nur noch die größten Schäden in der Werft zu reparieren waren. Und spät in der Nacht wurden dann auch alle Schiffe wieder als voll einsatzbereit gemeldet.

 

Es blieb nicht viel Zeit zum Ausruhen, da diese vier Schiffe zurzeit die einzigen im nahen Seegebiet waren.

 

Wieder auf hoher See angekommen und mit neuem Mut segelten sie wieder in das nächste Seegebiet. Dort trafen sie auch ein Schiff des Bündnispartners, welches sich auf einer Prüfung befand. Die angebotene Hilfe der Rächer wurde gerne angenommen und durch die gute Teamarbeit aller konnte dann auch noch ein neuer Rekord für diese Prüfung verbucht werden.

 

Bis tief in die Nacht und sogar bis zum Sonnenaufgang sicherten die Rächer die Seewege, nicht nur vor Piratenbanden ohne Ehre, sondern auch für jeden der mit seinem Schiff nichts weiter als nur über die Meere segeln wollte.

 

Klappe die siebte – Unglaubliche Prüfungsgeschichten & neue Rekorde

 

„Old Jim“ war vollauf zufrieden, als seine Bar doch schon nach einer Woche wieder im neuen Glanz erstrahlte. Mit einem berauschenden Fest eröffnete er und der Rum floss in Strömen.

Es wurde getanzt, gelacht und getrunken und niemand dachte an die vielen Kämpfe und die vielen guten Männer, welche in den letzten Tagen ihr Leben gelassen hatten.

Am frühen Morgen kehrte der Alltag wieder ein, wenn auch bei vielen mit einem dicken Kopf.
Der Tag sollte heute eigentlich mehr oder weniger friedlich verlaufen, aber wie gesagt „eigentlich“.

Schon nach wenigen Seemeilen kam es zu kleineren Auseinandersetzungen mit umherziehenden Piraten.
Diese Kämpfe zogen sich auch bis in den späten Abend hinein. Spät in der Nacht wollten die Kapitäne dann noch die neu aufgestellten Rekorde, für die eine oder andere Piratenprüfung unterbieten.

Die erste Prüfung der Rächer war schnell bestanden, nicht nur da der Bündnispartner ein Schiff zu Hilfe schickte, sondern auch die sich schon des öfteren bezahlt gemachte Teamarbeit sorgten dafür.

Als Gegenleistung für die Hilfe, halfen dann die Rächer bei der Prüfung des Bündnispanters.
Der Großteil der Prüfung war schon bestanden, als sich kurz vor Ende unsere Schiffe einem anderen Gildenschiff näherten.

Schon am frühen Nachmittag hatten sie mit diesem Schiff eine nicht ganz unkomplizierte Begegnung. Das andere Schiff beschoss eins von zwei Seemonstern, welche zum erfolgreichen Abschluss der Prüfung erlegt werden mussten.

Um dem anderen Schiff nicht in die Quere zu kommen, schossen die Schiffe der Rächer und das Schiff des Bündnispartners auf das andere noch unverletzte Monster. Anscheinend hatte aber das andere Schiff auch vor dieses Monster zu erlegen und eröffnete das Feuer auf eins unsere Schiffe.

Unbeeindruckt von dieser Salve schossen alle Schiffe weiter auf das Seemonster, aber da jetzt klar war, dass es wahrscheinlich zu einem Kampf kommen würde, bereiteten die Besatzungen schon die Kanonen vor, aber ohne die Außenklappen zu öffnen.

Wie schon vermutet ließ das fremde Gildenschiff von dem Seemonster ab und nahm Kurs auf das nächstgelegene unserer Schiffe.

Erst als die dritte Salve auf dem Schiff der Rächer einschlug erwiderten sie das Feuer. Unterstützt von zwei weiteren Schiffen schossen sie das fremde Schiff schnell sturmreif.

Gleich zwei Schiffsbesatzungen enterten das feindliche Schiff und holten sich eine gute Beute.
Nun da das Schiff nicht mehr in der Lage war sich zu verteidigen ließen die Rächer von ihm ab.

Sie erlegten noch das für die Prüfung nötige Monster und setzten Kurs in Richtung Heimat.

 

Es dauerte nicht lange, bis die Rächer an weiteren Schiffen der Gilde, gegen die sie eben gekämpft hatten, vorbei fuhren. Zuerst wurde unseren Schiffen keine Beachtung geschenkt, aber als sie sich noch in Sichtweite sammelten, schien ein Kampf unausweichlich.

Jetzt zeigte sich, dass die Rächer den richtigen Bündnispartner gewählt hatten, denn der Kapitän, welcher schon als Freund gezählt wurde drehte bei und segelte der feindlichen Flotte entgegen.

Auch wenn er bei diesem Manöver nie eine wirkliche Chance auf den Sieg hatte, verhalf er doch unseren Schiffe zur nötigen Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.

Sollte es wirklich zu einem Krieg zwischen Allianzen kommen wegen so einem Missverständnis? Sofort wieder im Heimathafen angekommen, schickten die Rächer Nachricht an die andere Gilde mit dem Vorschlag einer Einigung.

Es dauerte auch nicht lange bis sie eine entsprechende Antwort erhielten. Eine alte Tradition die nur noch selten praktiziert wurde, wurde erwähnt. Das Duell Mann gegen Mann ! Nicht mit Pistolen, oder Schwertern, sondern mit Schiffen, jeweils ein Kapitän Schiff gegen Schiff, mit nur einem Sieger.

Bedrückte Stimmung machte sich breit, als der ausgewählte Kapitän sich langsam auf sein Schiff begab und die Segel hisste. Es war allen noch gut in Erinnerung, wie das letzte Duell ausgegangen war. Der Kapitän bei dem letzten Duell hatte auf einen verstärkten Schutz für sein Schiff gesetzt und es doppelt so stabil von der Außenhaut gemacht wie es eigentlich sein sollte, aber die besseren Waffen des Gegners zerlegten selbst die in kleine Stücke. Das Ende war knapp aber bitter für uns.

Nachdem die Insel außer Sicht war, wurden noch ein paar Vorbereitungen für den Kampf getroffen. Das sich an Bord befindliche Holz zur Reparatur wurde noch verarbeitet und an den wichtigsten Stellen zur Verstärkung angebracht. Die Totenstille an Bord war wie vor jedem unausweichlichen Kampf recht unheimlich, jeder hoffte das andere Schiff zu hören bevor man es sieht.
Seemänner waren abergläubisch und so konnte man ihnen noch so oft sagen, dass dieses nicht möglich sei, aber trotzdem machten sie es. In der einen oder anderen Ecke wurde leise gesungen oder gebetet, aber keiner sprach besonders laut.

Erst als der Ausguck ein Schiff in weiter Ferne sah wurde es laut. Befehle wurden gebrüllt und die schweren Kanonen fuhren aus ihren Schießscharten nach vorne. Der Steuermann drehte das Schiff in den Wind, der Deckmaat motivierte noch mal die Kanoniere.
Mit lautem Gebrüll drehte der Steuermann bei und der Kampf wurde aus geringer Entfernung eröffnet.
Holzstücke verschiedener Größe schleuderten durch die Gegend und nach und nach deckten sich die Schiffe mit dem Rauch ihrer Geschütze ein. Schreie von Verletzten gingen in dem Kampf fast unter aber der Schiffsarzt leistete ganze Arbeit.

Als dann Nebel aufzog wendete sich das Glück, der Kapitän befahl absolute Stille. Dass dieses Schiff überhaupt noch schwamm war ein Wunder, aber das andere feindliche Schiff war in keinem besseren Zustand, nachdem was die Besatzung gesehen hatte.
Zuerst wurden die Feuer an Bord gelöscht um nicht dem Feind einen Hinweis zu geben wo man ist.

Lautlos glitt das Schiff durch das Wasser, jeder war zum Zerreißen angespannt. Dann sah einer wie in einiger Entfernung etwas explodierte gefolgt von einem Knall.
Langsam und leise steuerte das Schiff der Rächer auf den noch leicht zu sehenden hellen Fleck zu.
Mit tödlicher Präzision schlug die entscheidende Salve bei dem feindlichen Schiff ein, was es dann auch zum sinken brachte.

Schwer gezeichnet aber überglücklich über den Erfolg, setzten sie Kurs zum Heimathafen.

Im Heimathafen selber warteten schon die meisten der anderen Kapitäne auf ein Lebenszeichen, dann als doch am Horizont ein Stückchen Schiff auftauchte war die Hölle los.
Alle jubelten und zwei Kapitäne fuhren dem mehr als nur angeschlagenen Schiff entgegen, um es sicher in den Hafen zu ziehen.

Die Reparaturen sollten eine ganze Weile dauern, aber zum Glück hatte der gute alte „Old Jim“ schon genug Rum bereitgestellt das auch diese Zeit schnell vorbei ging.

 

Klappe die achte – Verrat in den eigenen Reihen

 

Die See war außergewöhnlich ruhig, als die Rächer und einer ihrer Bündnispartner sich auf dem Heimweg befanden.

Was während der Fahrt das einzige Abenteuer war, war unser Allianzschiff, auf dem schon kräftig gefeiert wurde. Die gesamte Besatzung hatte sich gut einen getrunken und das Schiff wurde von dem „etwas“ angetrunkenen Steuermann mehr oder weniger auf Kurs gehalten.

Die Steuermänner der Rächerschiffe hatten ab und an viel damit zu tun einen Zusammenstoss zu vermeiden.

Erst am nächsten Morgen, konnten alle Schiffe wieder eine vernünftige Formation einnehmen.

Der Wind lieferte dem Morgen noch einige Knoten extra und die Schiffe kamen ohne Probleme sehr gut voran.

Auf einmal jedoch, brach das Chaos aus, als der Ausguck Rauch am Horizont meldete. Genau von da, wo der Heimathafen der Rächer sich befand.

Jeder Einzelne an Bord der Schiffe versuchte so hoch in die Masten zu klettern wie er konnte, um möglichst viel zu sehen.

Je näher sie dem Hafen fuhren, desto schrecklicher wurde der Anblick. Zwei Schiffe die im Hafen vor Anker lagen schauten nur noch mit den Masten aus dem Wasser, Häuser brannten und überall konnte man das Schreien von Verletzten hören.

Sogar die etwas höher gelegenen Verteidigungsanlagen, waren dem Erdboden gleich gemacht.
Was ist hier passiert, wer war das? Diese Fragen waren neben Zorn und Entsetzen überall zu hören.

Sofort wurden die Boote zu Wasser gelassen und jeder entbehrliche Mann oder Frau an Land gebracht, um zu helfen.

Es dauerte den ganzen Tag bis alle Feuer gelöscht und die Verletzten versorgt waren.
Einer der überlebenden Kapitäne berichtet von dem Schlimmsten was einer Gilde passieren konnte. VERRAT !!!

Ein ehemaliger Kapitän und angesehener Rächer, hatte mit der Marine des spanischen Königs gemeinsame Sache gemacht und ihm den Ort verraten wo die Rächer sich aufhielten. Es war nicht zu glauben, dass der spanische König so schlecht auf uns zu sprechen war, da wir ihn schon öfter vor wildernden Piraten beschützt hatten.

Es klärte sich aber auf, dass der alte König verstorben war und sein Sohn, um am Hofe mehr Gunst zu gewinnen allen Piraten den Krieg erklärt hatte. Pro Schiff war ein Kopfgeld von 10 Millionen Gold und pro Pirat 1 Million ausgesetzt worden.



Doch dieser Verrat konnte nicht so hingenommen werden und so traten die Rächer zusammen, um einen Vergeltungsschlag zu planen und auszuführen. Das Ziel wurde eine spanische Gefängnisfestung, die den Rächern schon immer ein Dorn im Auge war. In dieser Festung wurden viele unschuldig fest gehalten, gequält und gefoltert.

Der alte König wusste leider nichts davon und die Versuche ihn davon zu unterrichten wurden von seinem Sohn immer unterbunden, da es seine Festung war und er dort nach Lust und Laune Leute einsperren ließ.

Zum ersten Mal in der Geschichte sollte ein Kampf stattfinden der von See aus an Land getragen werden sollte. Der Plan war: Auf der einzigen Zugangsseite so viele kampfkräftige Piraten wie möglich an Land zu bringen und gleichzeitig mit deren Ansturm auf die Festung das Feuer von der Seeseite her zu eröffnen. Damit dieser Plan auch gelingen konnte hatte unser Bündnispartner etwas Besonderes mitgebracht.

Einer ihrer Kapitäne kam aus dem fernen Asien, wo sie schon seit Jahren mit Leuchtkörpern besondere Feste feierten. Etwas abgewandelt erzeugten sich aber auch Rauch genug um ein ganzes Schiff darin zu verstecken.
Es wunderte keinen, dass auf der Fahrt das Rauchen verboten wurde, da bei jedem Schiff die Laderäume bis unters Dach mit diesen „Raketen“, wie die Asiaten sagten, gefüllt war.

An der vorher bestimmten Koordinate, wurden die Boote mit den an Land kämpfenden Piraten zu Wasser gelassen und die Schiffe fingen an sich mit dickem Nebel einzuhüllen.

Es gab zum Glück keinen großen Knall beim Zünden der „Raketen“, sondern nur ein leises Zischen. Der Wind trieb die Schiffe langsam auf die Festung zu und auch die Kampftruppen konnten sich unbemerkt im Schutze der Nacht an die Insel schleichen.

Auf der Festungsinsel selber ahnte noch keiner was, bis die Wachen einen Roten Stern in den Himmel aufsteigen sahen, nicht groß, aber er kam von der weniger stark befestigten Seite der Insel. Sofort wurde Alarm gegeben und die Wälle füllten sich mit bewaffneten Soldaten.

Jetzt war die Zeit für die Flotte sich zu zeigen, und gemeinsam stießen sie aus dem Nebel, die Kanonen erhellten das Morgenrot und erfüllten die Gegend mit unheilvollem Donner.

Immer weiter wurden die Festungsmauern eingerissen und auf der anderen Seite, die niedrigen Mauern erstürmt. Drei spanische Marineschiffe die sich im Hafen vor Anker befanden, wurden im gebündelten Feuer in kleine Stücke zerlegt, noch ehe sie bereit waren zum Auslaufen.

Fast zwei Tage dauerte es bis die Festung in unserer Hand war. Nun stand hier alles in Flammen, aber im Gegensatz zu dem Angriff auf uns, versorgten wir alle Verletzten, egal ob spanischer Soldat oder Pirat. Eher wir wieder alle noch verbliebenen Piraten wieder an Bord hatten und in See stechen konnten überreichten wir dem Festungskommandanten noch eine Nachricht.

Sollten jemals wieder ein spanisches Schiff uns in die Quere kommen, werden wir, so wie hier, alles zerstören.

So fuhren wir zurück und begannen unsere Heimat hier zu verlassen, um uns eine neue Insel zu suchen, die wir auch Dank der Hilfe unseres Bündnispartners schnell fanden.
Wir bauten uns wieder auf, fast genau so wie vorher. Auch „Old Jim“ erhielt wieder seine Kneipe, nur war diese um einiges größer als die alte.

Sogar unser Verräter bekam das was er verdiente. Frankreich erklärte Spanien den Krieg und er geriet zwischen die Fronten, was sein Schiff und Besatzung kostete. Sein Pech war so groß, dass ihm keiner mehr helfen wollte, und sein ganzen Gold auf dem Schiff war, was sich nun sehr weit unten auf dem Meeresgrund befand, ohne die Möglichkeit es zu bergen.
Heute soll er irgendwo in einem kleinen Dorf als Fischer leben, nicht glücklich, aber am Leben, was ihm sonst auf See nicht garantiert wäre.

 

Klappe die neunte – Heldenhafte Verteidigung

 

Am frühen Morgen herrschte absolute Stille als die beiden einzigen Kapitäne, welche zurückgeblieben waren sich am Hafen über die letzten Ereignisse unterhielten.

 

Die Flotten beider Allianzen waren ausgelaufen, um sich mit einer anderen, der wohl größten Allianz der Meere zu treffen, um die aber gerade neu gebauten Häuser nicht schutzlos zu lassen, wurden jeweils ein Kapitän der Allianz bestimmt, welche die Stadt im Notfall verteidigen sollten.

 

Die neu angelegten Verteidigungsanlagen, wurden in die Felsen gebaut was sie nur bei näherem Betrachten sichtbar machte. Durch Gänge die ebenfalls in den Fels geschlagen waren wurden alle vier Seiten der Inseln verbunden. Einige kleine Luftlöcher in den Felswänden sorgten dafür, dass die Pulverkammern trocken blieben.

 

Die Baumeister hatten ganze Arbeit geleistet, da sie es auch geschafft hatten aus der Spitze des Berges einen Beobachtungsturm zu machen. Dieser Turm bot eine mehr als nur gute Sicht auf das Meer. Noch bevor ein Schiffsausguck in der Lage war die Insel zu sehen, wurde er von unserem Turm gesichtet. Ein dickes Seil oben im Turm führte zu der großen Glocke mitten im Hafen, sah der Ausguck Gefahr, zog er kräftig am Seil und die Glocke fing an zu schlagen.

 

Dadurch dass der Hafen weit in die Insel hinein gebaut wurde, und die Felswände recht hoch waren, konnte keiner außer die Bewohner der Insel die Glocke hören.

 

Die Schiffsbesatzungen waren am meisten zu bedauern, zumindest die von den beiden Schiffen, welche im Hafen lagen. Durch die Aufgabe im Notfall einsatzbereit zu sein, musste die gesamte Besatzung an Bord bleiben bis sie von der Aufgabe entbunden wurden.

 

Es gibt wohl nichts Grausameres für einen Piraten zu sehen und zu hören, wie aus der nahen Kneipe von „Old Jim“ laute Musik und fröhliches Lachen erschallte, aber sie selber nicht dort hin durften.

 

Noch im Gespräch der beiden Kapitäne ertönte dann auch die Glocke und sie rannten ohne groß über das warum nachzudenken zu ihren Schiffen. Die Seile, welche die Schiffe an der Pier hielten wurden abgeschlagen und die Segel gesetzt. Kurz bevor die Planke zum Anlandgehen eingeholt wurde bekamen die Kapitäne noch den Zettel mit der Meldung warum der Alarm ertönte.

 

Weit am Horizont waren durch die aufgehende Sonne Umrisse von mehreren Dutzend Segeln gesichtet worden, die Kurs auf unsere Insel hatten.

 

Jetzt musste schnell gehandelt werden, die Schiffe durften die Insel nicht erreichen. Zwei Schiffe gegen eine unbekannte Anzahl Feinde. Der Wind stand günstig und die beiden Schiffe gewannen schnell an Fahrt. Sie legten ihren Kurs so, dass er von der Insel weg führte und quer ab zur Feindlichen Flotte.

Nach einigen Minuten Fahrt hatten sie es geschafft. Sie bezogen Position mit der aufgehenden Sonne im Rücken, was zwar im ersten Moment gut sichtbar machte, aber die feindliche Flotte auch sehr blendete.

 

Der Ausguck meldete zwei Dutzend Schiffe, zusammen gesetzt aus den unterschiedlichsten Piratenbanden der Weltmeere. Angeführt wurde die feindliche Flotte von einem der gefürchteten Schiffe, einem Schiff von oben bis unten schwarz und unheimlich schnell.

 

Schon war es soweit, die ersten Salven schlugen im Wasser ein, ein Dauerfeuer von Kugeln wie es noch nie gesehen wurde. Aber der Plan ging auf, nicht einmal ein Drittel der Geschosse traf unsere Schiffe, die aber ihrerseits konnten ihre Feuerkraft voll ausnutzen. Nach und nach, Welle für Welle wurden die Angreifer versenkt, auch wenn unsere Schiffe immer mehr Treffer einstecken mussten, wollten sie den Sieg.

 

Kaum noch schwimmfähig, stellten sich die beiden Kapitäne mit ihren Schiffen der größten Gefahr. Einige Kanonen wurden nicht mehr besetzt, da die Männer abgeteilt wurden die Außenlöcher zu reparieren und das Wasser aus dem Schiff zu bekommen. Immer wieder kam es zu neuen Löchern in den Schiffen, die mit der Zeit nur notdürftig wieder repariert werden konnten.

 

Dann aber doch, nach mehr als drei Stunden Kampf war es vorbei. Keiner konnte glauben, das hier überlebt zu haben. Keins unserer beiden Schiffe verfügte noch über ein heiles Segel und so musste die Besatzung die langen Riemen nutzen und nach Hause rudern.

 

Mit letzter Kraft aller, von denen die meisten mit Wasserschöpfen und Rudern beschäftigt waren, legten die beiden Schiffe am Reparaturdock an. Die Besatzungen waren zu müde und Kraftlos um sich noch länger auf den Beinen zu halten und so schliefen einige auch direkt an Ort und Stelle ein.

Diejenigen, welche noch bei Kräften waren zog es wie erwartet zu „Old Jim“. Auch die beiden Kapitäne wollten ihren Sieg feiern und kehrten in der Kneipe ein.

 

Am Nachmittag wurde immer noch gefeiert und keiner merkte wie unsere beiden Flotten auch wieder im Hafen festgemacht hatten. Die Oberhäupter beider Gilden wollten natürlich sofort wissen, wie es zu den beiden Wracks, wo man ja nun eindeutig nicht mehr von Schiffen sprechen konnte, gekommen ist. Die beiden, nun doch schon „etwas“ angetrunkenen Kapitäne sprachen von einer Verteidigung der Insel gegen ein paar Schiffe und davon dass ihre Anzahl wohl auch nicht gering war.

 

Es war allen klar das es ein Kampf gegeben haben muss, aber bei so vielen Schiffen von denen berichtet wurde hätte nach Meinung aller keiner überleben können.

 

So ist die Allianz mal wieder verteidigt worden, durch Mut und List einiger weniger, nicht mit dem Gedanken dafür Ruhm oder Gold zu erhalten, aber mit dem Wissen ihre Arbeit mehr als nur gut gemacht zu haben.

 

 

 

Auf zu neuen Ufern – „Land in Sicht“

 

Nach vielen erfolgreich und auch weniger erfolgreich gestalteten Schlachten und ebenso verwegenen Feiern bei „Old Jim“ in denen viel gelacht, getanzt und ausgiebig gezecht wurde, war es an der Zeit für neue Abenteuer.

 

Es waren Gerüchte laut geworden, dass es in weit entfernten Seegebieten neue Grundbesitze und Schatzinseln mit unermesslichen Reichtümern zu erwerben gäbe. Diesen Gerüchten musste natürlich umgehend auf den Grund gegangen werde. Und so ergab es sich, dass sich eine erfahrene und kampfstarke Flotte der Allianz auf den Weg machte um Erkundungen über die „neue“ Welt einzuholen.

 

Nach langer und entbehrungsreicher Fahrt kam endlich das erhoffte Land in Sicht. Froh darüber sich von den Strapazen der langen Reise erholen zu können freuten sich die Kapitäne unserer Flotte, endlich wieder Land unter den Füßen zu haben und der Mannschaft den wohlverdienten Landgang gewähren zu können.

 

Doch die Idylle war trügerisch. Als sich unsere Flotte der ausgewählten Insel näherte bemerkten unsere Kapitäne schnell, dass es sich keineswegs um unbewohnte Eilande handelte. Ganz im Gegenteil. Es hatten sich blutrünstige Piraten auf der Insel niedergelassen und diese zu einer nahezu uneinnehmbaren Festung gemacht. Die ersten Salven schlugen schon auf den Schiffen der Rächer ein, noch ehe die Mannschaften auf Gefechtsstation waren.

 

Aber unsere erfahrenen Kapitäne handelten schnell und überlegt, und sie formierten sich - erprobt und gestählt durch die vielen vorangegangenen Schlachten - geradezu mit erschreckender Sicherheit und Routine zur gefürchteten Schlachtformation des Kodex.

 

Die ersten Türme wankten bereits unter der geballten Feuerkraft dieser Armada, die Einschläge der Kugeln auf Türmen und Schiffen hallten wie Donner über das Meer, das Geschrei der Verwundeten übertönend wie ein Orkan. Lange hatte sich der Alte Kodex nicht mehr einer solch gewaltigen Feuerkraft ausgesetzt gesehen, die Verluste waren enorm und manch einer unserer treuen Weggefährten fand seinen Tod in dieser epischen Schlacht. Schließlich gelang es unserer Armada doch noch die letzten verbliebenen Piraten auszuräuchern und das Piratennest einzunehmen.

 

Sogleich wurden Boten zu „Old Jim“ geschickt, um die Nachricht dieses glorreichen Sieges auch an die zurückgebliebenen Allianzmitglieder zu überbringen, aber zugleich auch mit der traurigen Nachricht vom Tode vieler unserer treuer Kameraden.

 

Nachdem die Nachricht überbracht wurde entschloss sich „Old Jim“ dem Ruf der neuen Welt und dem Ruf des Alten Kodex zu folgen und sein Domizil auf der neu erworbenen Insel aufzuschlagen, zum einen um seinen alten Weggefährten nahe zu sein und zum anderen der Geschäfte wegen. Denn was wäre ein Piratenwirt ohne seine Stammgäste. Auch wenn in regelmäßigen Abständen die Einrichtung zertrümmert wurde, die Flut an goldenen Dublonen aus den freigiebigen Händen der Rächer,  würde diese Schäden bei weitem aufwiegen.

Und wer wäre außerdem besser dazu geeignet den jungen Piraten und Piratenbräuten, die legendären Abenteuer des Alten Kodex auf den Weltmeeren näher zu bringen als unser  „Old Jim“?

Auf zu neuen Ufern – „Trügerische Inselidylle“

 

Und so kam es das der Alte Kodex auch Fuss in der neuen Welt gefasst hatte.  „Old Jim“ errichtete eine neue Kneipe, größer und bei weitem pompöser ausgestattet als die alte. Sobald die neue Kneipe in vollem Glanz erstrahlte wurde ein Richtfest gefeiert wie es schon lange nicht mehr gesehen wurde. So manch alter Pirat konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern „Old Jim“ jemals so fröhlich und ausgelassen gesehen zu haben. Seine gute Laune wirkte sich natürlich auch auf seine Freigiebigkeit aus und so konnte sich auch so manch alter Pirat schon gar nicht mehr daran erinnern jemals so einen Kater an Land gezogen zu haben.

 

Sogar einige der verwegensten und rastlosesten Piraten des Kodex  gaben nun ihren rastlosen Gemütern eine Ruhepause und genossen die Idylle und Abgeschiedenheit der Insel um Kraft für neue Abenteuer zu sammeln. Bei einigen Kapitänen dachte man sogar schon daran, dass sie

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